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DEN OPTIMALEN DECKZEITPUNKT BEI DER HÜNDIN BESTIMMEN 
  
Wann empfiehlt es sich, den optimalen Deckzeitpunkt bei einer Hündin zu bestimmen?
  
• wenn eine Hündin von einem weiter entfernt lebenden Rüden gedeckt werden soll.
• wenn eine Hündin das erste Mal belegt werden soll.
• wenn eine Hündin nach Belegung leer geblieben ist. Aus Erfahrung wissen die Reproduktionsmediziner in der Vet. Mediziner , dass meistens der Deckzeitpunkt nicht optimal gewählt wurde, wenn eine Hündin leer bleibt.
  
  
Die besten Aussichten auf Trächtigkeit bestehen bei Belegung zum Zeitpunkt des Eisprungs (Ovulation) bzw. der Tag nach Ovulation in der postovul. Reifungsphase der Oocyten und dieser kann mit Hilfe von verschiedenen Untersuchungen genau eingegrenzt werden. Dazu stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Voraussetzung für das Verständnis der diagnostischen Schritte sind Kenntnisse über die hormonellen Veränderungen während der Läufigkeit. 
  
Hormone während der Läufigkeit der Hündin

Die Läufigkeit wird in zwei Phasen unterteilt: 

Die Vorbrunst (Proöstrus) und die Hauptbrunst (Östrus).  
  
Vorbrunst: 

Zu Beginn der Läufigkeit bzw. der Vorbrunst wachsen mehrere Eizellen (Follikel) auf den Eierstöcken und führen zu einem Anstieg des Östrogenspiegels im Blut. Östrogene lösen die Läufigkeitssymptome aus. Sie führen zu blutigem Scheidenausfluss, zum Anschwellen der Scham (etwas dicker werdenden Schnalle, ist aber nicht unbedingt bei allen Hündinnen deutlich zu sehen) und machen die Hündin für Rüden attraktiv. Die Hündin lässt sich aber noch nicht belegen. Am Ende der Proöstrusphase erreicht der Östrogenspiegel das Maximum.

Hauptbrunst: 

Die Hündin steht jetzt und lässt sich belegen. Manche Hündinnen stehen sehr früh und haben noch nicht ovuliert, deshalb ist das Stehen der Hündin kein unbedingt sicheres Zeichen dafür das die Hündin schon ovuliert hat. Hormonell ist der Beginn des Östrus gekennzeichnet durch einen abrupten Abfall der Östrogen- und gleichzeitig steilen Anstieg der Progesteronwerte im Blut. In dieser Zeit finden auch die Eisprünge (Ovulationen) statt. Da dieser Anstieg des Progesterons bei allen Hündinnen erfolgt und mit dem Zeitpunkt der Ovulationen koinzidiert, kann er für die Bestimmung des optimalen Deckzeitpunktes diagnostisch ausgenutzt werden. 
  
Bestimmung des optimalen Decktermins:

Für die grobe Eingrenzung des optimalen Decktermins sind die Vaginoskopie, die Vaginalzytologie und die präzise Bestimmung der Progesteronkonzentration im Blut geeignet. Die Vaginoskopie und die Vaginalzytologie stellt keine sichere Diagnostik, daher ist diese Methode für uns Züchter nicht aussagekräftig genug.  

Vaginoskopie: 

Unter dem Einfluss von Östrogenen während der Läufigkeit kommt es zu einer Durchsaftung der Scheide und in der Folge legt sich die Schleimhaut in Falten. Diese Veränderung nennt man Felderung, sie ist vaginoskopisch erkennbar. Im Weiteren bewirken die Östrogene, dass die vorerst 2-schichtige Auskleidung der Scheide zu wachsen beginnt und mehrschichtig wird. Dies führt zu typischen Veränderungen des Zellbildes bei der Vaginalzytologie. Die Zellen sind in der Hauptbrunst groß und verhornt. Auch hier gibt es keine sichere Diagnostik des optimalen Deckzeitpunktes. 

Progesterontest: 

Das ist für uns Züchter der Wert mit dem wir arbeiten können. Da der initiale Progesteronanstieg sehr konstant 3 bis 2 Tage vor dem Eisprung erfolgt, kann aufgrund des Blut-Progesteronspiegels ( SERUMPROGESTERONTEST) der Zeitpunkt des optimalen Decktermins sehr präzis eingegrenzt werden. Wichtig ist, dass der Progesteronspiegel in einem Labor gemessen wird, das heißt, wenn unser Tierarzt nicht selber über ein hochwertiges Serumprogesteron Testgerät verfügt, muss er morgens früh in einem Serumröhrchen unserer Hündin Blut abnehmen, dieses wird dann mit einem Boten zu einem LABOR geschickt, dort wird das Blut zentrifugiert und aus dem Serum wird dann der Progesteronwert bestimmt. Nachmittags hat man dann den Progesteronwert. Die kommerziell erhältlichen Schnelltests die leider auch sehr viele Tierärzte anbieten stellen auch keine sichere Diagnostik. 


  
Praktisches Vorgehen

Zwischen dem 3. bis 5. Tag der Läufigkeit wird die Hündin erstmals dem Tierarzt vorgestellt. Es wird, wenn der Züchter es möchte und die Tierärzte da kompetent sind ein Vaginalabstrich gemacht und eine Vaginoskopie durchgeführt, für uns ist nur die Blutabnahme für die Bestimmung des Serum Progesterons wichtig die am 5. Tag das erste Mal abgenommen werden sollte. Einige Fachtierärzte oder Kliniken verfügen sogar über ein eigenes Labor, da liegen die Resultate schon nach 1 bis 2 Stunde vor.

Danach kann man sich auf eine Blutabnahme für die Serum Progesteronbestimmung alle 2 Tage beschränken. Sobald der Wert von 5 ng/ml überschritten ist, beginnt der Eisprung. Die Eizellen machen dann noch Reifeteilungen durch, die weitere ein bis zwei Tage beanspruchen. Erst nach Vollendung der Reifung sind die Eizellen befruchtungsfähig. 
Zu beachten ist das es zwei unterschiedliche Maßeinheiten des Progesteronwertes gibt: ng/ml und nmol/l
  
Wann soll die Hündin gedeckt werden:

Sobald der Grenzwert im Blut von 5 ng/ml oder 12,7 – 31,8 nmol/l Progesteron überschritten ist, kann die Hündin belegt werden. Wir haben die Erfahrung gemacht das die Hündin zwischen 4,7 ng/ml – 9,4 ng/ml bzw. 12,7- 31,8 nmol/l ovuliert hat. Der beste Zeitpunkt zum Belegen ist ein Tag nach Ovulation. Eine Belegung vor Abschluss der Reifeteilungen der Eizellen ist aber kein Problem, denn die Spermien leben noch 2-4 Tage in der Gebärmutter und bleiben befruchtungsfähig. Spätesten 2 Tage nach dem Eisprung, wenn die Reifeteilungen abgeschlossen sind, sollte die Hündin aber gedeckt werden. Bei einem Progerteronwert von 10-25 ng/ml Wert in der Reifungsphase muss die Belegung stattgefunden haben. 
 

Herpesimpfung

Das Canine Herpesvirus

Das Canine Herpesvirus stellt in der Hundezucht ein bedeutsames Problem dar, da es zu Unfruchtbarkeit oder dem so genannten infektiösen Welpensterben führen kann.
Ausgewachsene Hunde infizieren sich meist durch Tröpfcheninfektionen durch den Kontakt mit anderen Hunden (Belecken, Beschnuppern u. a.) oder beim Deckakt. Diese Tiere zeigen nach einer Ansteckung oft nur Husten, Schnupfen oder gar keine Krankheitsanzeichen. Leider können die Tiere das Virus sehr lange in sich tragen, da sich die Viren in Nervenknoten (v. a. Ganglien des Trigeminusnerv) zurückziehen und dort vom Immunsystem nicht erkannt werden. Diese Tiere stellen also eine hohe Ansteckungsgefahr für andere Hunde dar. Aufgrund dieser Fähigkeiten der Viren sind auch Laboruntersuchungen auf Herpes nicht sehr verlässlich. Tiere, bei denen keine Antikörper gefunden wurden, können dennoch die Viren in sich tragen.

Besonders gefährlich wird es, wenn junge Hündinnen während oder kurz vor einer Trächtigkeit auf Ausstellungen oder in Tierpensionen unterwegs sind oder anderweitig viel Kontakt zu anderen Hunden haben. Herpesviren haben die Eigenschaft, dass sie es dem infizierten Körper sehr schwer machen, Antikörper zu bilden. Dies führt dazu, dass der Immunschutz nur schwach und nur langsam aufgebaut wird. Die Hündin selber zeigt zwar ebenfalls kaum Erkrankungsanzeichen, die Welpen werden aber infiziert.  

Infektion der Welpen

Gelegentlich erfolgt die Infektion schon über die Plazenta im Mutterleib. Dies kann zu Aborten und Totgeburten führen. Meist werden die Welpen jedoch kurz nach der Geburt angesteckt, was zu zahlreichen qualvollen Todesfällen in den ersten Lebenstagen führen. Dies liegt daran, dass das Immunsystem der Welpen noch unterentwickelt ist und kaum einen Schutz gegen die Viren bieten kann. Über die Muttermilch erfolgt bei frisch infizierten Hündinnen kaum ein Schutz, da auch das Immunsystem der Hündin noch nicht ausreichend Antikörper bereitstellt. Zudem sinkt die Körperinnentemperatur von Welpen nach der Geburt auf Werte um die 36°C. Erst nach sechs bis acht Wochen erreichen die Welpen eine Körpertemperatur von etwa 38°C. Die Herpesviren vermehren sich bei den etwas kühleren Temperaturen besonders gut. Daher erfolgt der Erkrankungsverlauf bei Welpen meist sehr schnell. Gelegentlich sterben Welpen, ohne vorher andere Krankheitssymptome wie Husten, Augenausfluss oder Appetitlosigkeit und Gewichtsabnahme gezeigt zu haben. Innerhalb weniger Stunden bis Tage erfasst der Erkrankungsverlauf meist den gesamten Wurf. Oftmals sind alle Behandlungsversuche erfolglos.

Impfung der Hündin

Die beste Vorbeugung ist die Impfung von Zuchthündinnen, die während der Läufigkeit oder kurz nach dem Deckakt erfolgen muss. Eine weitere Auffrischungsimpfung (Booster) ist etwa 10 bis 14 Tage vor der Geburt nötig. Ziel ist es, die Welpen über die Muttermilch mit Antikörpern zu versorgen. Eine Ansteckung kann die Impfung nicht verhindern. In einigen Fällen treten trotz Impfung Erkrankungen auf, die meist milder verlaufen und sich besser behandeln lassen. Dennoch sind Todesfälle möglich, wenn auch sehr viel unwahrscheinlicher.

Zu empfehlen ist die Impfung generell bei jungen Hündinnen, welche vor oder während der Trächtigkeit viel Kontakt zu anderen Hunden haben und in Fällen, in denen eine Herpesvorgeschichte im Zwinger bekannt ist. Bezüglich der Impfung älterer Hündinnen lassen Sie sich von Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt beraten.
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